Rosa Bandet: Kampagne gegen Krebs färbt ganz Schweden rosa

(Foto: Cancerfonden)

Last Updated on 17. Oktober 2023 by Inka

Rosa kaufen und Gutes tun

Wer sich schon mal im Oktober in Schweden aufgehalten hat und in dieser Zeit in einem der insgesamt rund 1.300 ICA-Märkte einkaufen war, dem sind vielleicht die vielen Produkte in rosa Verpackungen aufgefallen. Was es damit auf sich hat, erkläre ich Euch hier.

Jedes Jahr im Oktober leuchtet es in Schweden draußen herbstlich orange und drinnen in den ICA-Märkten rosa-rot: von Plakaten, Bodenaufklebern und Deckenhängern. Und vor allem aus den Regalen, wo viele ICA-Eigenmarkenprodukte aus fast allen Warengruppen eine rosa Banderole tragen. Ta en rosa månad, steht drauf.

Den Rosa-Aktionsmonat hat der Cancerfonden im Jahr 2003 ausgerufen. Mit der Kampagne macht die Schwedische Krebsgesellschaft die Öffentlichkeit auf die verschiedenen Krebserkrankungen aufmerksam und erhofft sich durch den Verkauf der Produkte Spendeneinnahmen, auf die sie dringend angewiesen ist.

(Foto: ICA Maxi Hälla)

Denn mit dem Geld unterstützt der Cancerfonden Betroffene, investiert in Präventionsprogramme und unterstützt die Krebsforschung. In den vergangenen zwanzig Jahren hat die Rosa-Bandet-Kampagne mehr als eine Milliarde SEK eingebracht, von denen mehr als die Hälfte ICA beigesteuert hat. Deshalb sind die Aktionsprodukte preislich etwas teurer als gewohnt, tragen aber so zum guten Zweck bei.

Die eine rosa Schleife
(Foto: Cancerfonden).

Der Cancerfonden lässt sich auch mit dem Kauf einer rosa Ansteckschleife (50 Kronen) oder eines rosa Armbands (100 Kronen) unterstützen, die ebenfalls in allen ICA-Filialen zu kriegen sind. Manchmal lohnt sich die Anschaffung gleich doppelt: im Jahr 2022 zum Beispiel boten einige Museen im Oktober einen oder zwei Tage lang freien Eintritt, wenn man an der Kasse das rosa Armband der Schwedischen Krebsgesellschaft vorlegte. Die Idee dahinter war, den Besuchern die Möglichkeit zu geben, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam Erinnerungen zu schaffen, während sie gleichzeitig für ihre Spende etwas zurückbekamen.

ICA ist aber nur ein Partner des Cancerfonden. Du unterstützt die Fachgesellschaft auch mit Deinem Einkauf in Schweden bei Apotek Hjärtat, Lindex, Interflora und Nordic Wellness, dem Onlineshop von Ellos sowie mit dem Kauf von ausgewählten rosa Produkten zum Beispiel von Essity (Tena), Fazer, P&G, Haleon (Sensodyne), Unilever (Dove) und Freudenberg (Vileda).

(Foto: ICA Experience)

In Schweden gibt es zwei verschiedene rosa Schleifen

Die andere rosa Schleife
(Foto: Bröstcancerförbundet).

Bei Deinem Einkauf in Apotea.se, Apoteket, Apoteksgruppen, ANI Jewels, Decathlon, Dormy Golf, DOZ Apotek, NK und Scorett ist Dir vielleicht eine zweite rosa Ansteckschleife aufgefallen, die etwas anders aussieht. Völlig richtig, in Schweden werden nämlich zwei verschiedene rosa Ansteckschleifen verkauft. Neben der rosa Ansteckschleife des Cancerfonden, die jedes Jahr ein neues Design hat und deren Erlös in die Erforschung aller Krebsarten fließt, gibt es noch die einfarbige rosa Schleife des Bröstcancerförbundet, deren Erlös vollständig der Brustkrebsforschung zugute kommt. Sie wird ebenfalls ausschließlich im Oktober verkauft, dem Internationalen Brustkrebsmonat. Diese Schleife wird seit 1991 auf der ganzen Welt als sichtbares Symbol für Aktivitäten gegen Brustkrebs verwendet, aber in Schweden hat die Brustkrebsvereinigung die Exklusivrechte daran.

Der Bröstcancerförbundet ist ebenso auf Unterstützung angewiesen. Der Bröstcancerrapporten 2023 zeigt, wie wichtig alleine die Aufklärung der Frauen ist, vor allem der im Ausland geborenen. Die 64-jährige Sadia aus Somalia hat mindestens zehn Einladungen zur Mammografie weggeworfen, bevor sie der Aufforderung erstmals gefolgt ist. Mehrere Personen aus ihrem Umfeld erzählten ihr, dass die Untersuchung Krebs verursacht, sehr schmerzhaft ist und viele danach wochenlang Schmerzen hatten. Heute sagt sie: „Wenn etwas weh tut, denkt man, dass es gefährlich ist. Es waren falsche Informationen, aber ich hatte mich entschieden, darauf zu hören. (…) Und das, obwohl ich mich weitergebildet und im im Gesundheitswesen gearbeitet habe.“

Im Durchschnitt gehen in Schweden acht von zehn Frauen zwischen 40 und 74 Jahren zur Mammografie, allerdings mit großen demografischen Unterschieden. Von den Frauen, die im Ausland geboren sind, sind es nur sechs von zehn Frauen. Je größer dabei der Einzugsradius, desto seltener die Mammografie:

84 Prozent der schwedischen Frauen gehen zur Mammografie, aber nur …
76 Prozent der Frauen aus den skandinavischen Ländern,
68 Prozent der Frauen aus Europa und
69 Prozent der Frauen außerhalb Europas.


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