FAQ: Kann ich Swish nutzen, wenn ich in Schweden Urlaub mache?

Eine Frau bezahlt in einem Café mit Swish.
Mit Swish bezahlen die Schweden nicht nur Kleinbeträge untereinander. Auch viele Cafés bieten die Zahlungsweise an (Foto: Getswish AB).

Last Updated on 14. Dezember 2023 by Inka

Swish ist der meistgelesene Beitrag auf meinem Blog. „Swish“ und „Deutsche“ sind die beiden Suchbegriffe, mit der die meisten User auf meinen Blog gelangen. Kein Wunder: die Bezahl-App hat viele Vorteile. Dann wird es Zeit, der Frage für Euch mal auf den Grund zu gehen. 

Wer Swish nutzen möchte, braucht:

Ein schwedisches Konto …

Daran führt kein Weg vorbei. Das konnten lange auch Deutsche haben, die nicht dauerhaft in Schweden leben und entsprechend keine Personennummer besaßen. Solange sie persönlich eine Bankfiliale in Schweden aufsuchten und sich dort zweifelsfrei ausweisen konnten, stand der Eröffnung meistens nichts im Weg.

Du ansluter dig till Swish där du gör dina bankärenden. www.swish.nu

Allerdings hat sich das im Laufe der Zeit verändert. Schon uns blieb 2014 als Touristen ein schwedisches Konto verwehrt, weil alle Banken den bürokratischen Aufwand scheuten. Ohne Personennummer mussten richtig viele Papiere ausgefüllt werden, was unliebsame Arbeit machte. Da ging Ablehnen einfach schneller. Mittlerweile ist die Eröffnung eines schwedischen Kontos für deutsche Touristen nahezu unmöglich geworden. Seid Schweden mit seinem Gesetz die vierte EU-Richtlinie zur Geldwäsche umsetzt, schießen manche Bankangestellte völlig übers Ziel hinaus.

Leichter haben es da deutsche Urlauber, die ein Ferienhaus in Schweden besitzen. Sie bekommen vom Skatteverket eine schwedische Organisationsnummer zugewiesen, damit sie ihre Steuern bezahlen können. Damit lässt sich ein Konto auf jeden Fall eröffnen.

… eine Handynummer …

Via Homebanking lässt sich Swish mit wenigen Klicks aktivieren. Im Prinzip ist es nicht mehr, als die Handynummer zu hinterlegen. Bei mir ging es damals nur mit einer schwedischen Handynummer, es haben aber auch schon Deutsche mit einer deutschen geschafft. Hängt möglicherweise von der Bank ab. Vielleicht hat sich da auch etwas im Laufe der Jahre getan. Mit dem schwedischen Konto und der schwedischen Handynummer lässt sich Swish bereits einrichten und Geld empfangen.

Du kopplar ditt mobilnummer till ditt bankkonto och så snart du har gjort det kan du börja ta emot pengar via Swish.www.swish.nu

… und eine mobile Bank-ID

Wenn Du aber auch Geld versenden möchtest – und darauf kommt es im Urlaub vor allem an – muss die Transaktion am Ende rechtskräftig abgeschlossen werden. Dafür brauchst Du eine BankID. ID steht in Schweden für identifiering, mit der BankID kannst Du also elektronisch Deine Identität bestätigen. Sie ersetzt quasi die Unterschrift und kommt immer dann zum Einsatz, wenn im Internet ein Vertrag zustande kommt: beim Online-Einkauf, der Online-Überweisung, dem Online-Arbeitsvertrag oder eben bei Swish. Das Identifikationsprogramm gibt es als mobile App fürs Smartphone oder als Desktop-Version für den PC.

För att också kunna skicka pengar med Swish behöver du ladda ner Swish-appen i din mobil och aktivera den med Mobilt BankID på samma enhet.www.swish.nu

Und genau das ist der Punkt, an dem das Projekt „Ich will Swish“ bei den meisten deutschen Urlaubern ins Stocken geraten dürfte. Um die BankID nutzen zu können, braucht es eine schwedische Personennummer. Und die haben in den allermeisten Fällen nur Leute mit dauerhaftem Wohnsitz in Schweden. Richtig gelesen: in den allermeisten Fällen. Manchmal, aber nur manchmal, haben es schon deutsche Ferienhausbesitzer geschafft, sich eine Personennummer zu besorgen. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.

För att beställa ett BankID måste du ha ett svenskt personnummer. https://support.
bankid.com
Swish in Kürze Swish in Kürze
Swish ist eine App für’s Smartphone, mit der sich kleinere Geldbeträge von einem Konto auf’s andere übertragen lassen. Voraussetzung für die Nutzung ist eine Personennummer, ein schwedisches Konto und eine schwedische Mobilnummer. Swish gibt es für Android (aus dem Google Playstore) und das iPhone (von iTunes). Die App ist kostenlos.

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94 Kommentare

  1. Welch eine Diskriminierungen. Am Eispavillon kann man nur Eis kaufen wenn man mit Swish bezahlt. Also keine Ausländer. Sie hätten aber auch so gerne ein Eis, müssen aber leider zuschauen wie die Schweden es genießen.

    • Hej Ingeborg,
      schön, dass Du Dich meldest. Swish funktioniert nun mal nur mit der mobilen BankID, mit der man online seine Identität bestätigen kann. Dafür ist eine Personennummer nötig. Es hat also nichts mit Ausländern zu tun, sondern der Frage, ob jemand schwedischer Bürger ist oder nicht. Ich denke, es ist in jedem Land so, dass es Gepflogenheiten gibt, die Touristen nicht nutzen können. Wäre es nicht diskriminierend, wenn man jedem Händler, jedem Gastronom etc. vorschreiben würde, welche Zahlungsmittel er akzeptieren muss? Mir blieb mein Crêpe auf meiner letzten prä-Corona-Dienstreise in die Schweiz auch verwährt, weil der kleine Foodtruck keine Kartenzahlung akzeptiert hat und ich mir vor der Heimreise kein Bargeld mehr holen wollte. Ich habe um meinen Crêpe getrauert, der nette Herr um sein Geld – aber jeder hat für sich eine Entscheidung getroffen, die der andere akzeptieren musste.
      HG Inka

      • Liebe Inka,
        Du schreibst „Es hat also nichts mit Ausländern zu tun, sondern der Frage, ob jemand schwedischer Bürger ist oder nicht.“ Genau da liegt ja die Diskrimierung des Eisverkäufers. Beim Crêpe war es doch etwas anders, denn Du hättest jederzeit ohne Diskriminierung Schweizer Franken bekommen und Dein Crêpe bezahlen können. Ich als Deutscher muß aber erstmal schwedischer Staatsbürger werden, um Swish nutzen zu können.
        Ok, hätte ich mich vor dem Urlaub ja drum kümmern können 😉

        • Hej Thorsten,
          danke für Deinen Kommentar! Ja, das ist schon richtig. Aber kann man hier wirklich von Diskriminierung reden? Gibt es nicht in Deutschland vielleicht auch Dinge, die Touristen vielleicht nicht möglich sind? Schweden schreibt seinen Einzelhändlern nicht vor, welche Zahlungsmittel sie annehmen oder nicht. Ist doch in Deutschland nicht anders. Wenn ich dort im Taxi selbstverständlich meine Kreditkarte zücke, muss ich auch damit rechnen, dass sie der Taxifahrer nicht akzeptiert und stattdessen Bargeld will.

          • Ob jemand keine Kreditkarten akzeptiert hat definitiv nichts mit der Nationalität zu tun, sondern es gilt dann für alle, woher sie auch kommen. Wenn jemand möchte, dass man mit Swish bezahlt, weiß er, dass er hauptsächlich schwedische Kunden hat, ausser ein Paar ausländische Sommerhausbesitzer.
            Auch Deutsche oder andere Nationalitäten bekommen eine schwedische Personennummer, wenn sie einmal in Schweden gewohnt haben und dort registriert gewesen sind, auch wenn man dort noch keine Steuern bezahlt hat, wie zB Kinder. Aber davon ist es nicht Abhängig ob man mit Swish bezahlen kann, sondern nur davon ob man in Schweden ein Bankkonto hat.

          • Liebe Ingeborg,
            jedes Mal, wenn man mit Swish bezahlt, muss man diesen Vorgang mit der mobilen BankID bestätigen. Und die mobile BankID bekommt man nur mit einer schwedischen Personennummer. Ich zitiere von http://www.bankid.com: „För att kunna skaffa ett BankID måste du ha ett svenskt personnummer och vara kund i någon av de banker som ger ut BankID.“

          • Aber wenn du eine schwedische Personennummer hast, brauchst du dennoch ein Konto an einer schwedischen Bank, ohne das geht es nicht.

          • Hallo Inka,
            ich denke doch, dass man hier von einer Diskriminierung sprechen kann.
            Denn Bargeld ist nun mal Personen, Geschlechter und Herkunftsunabhängig, was dem Besitzer des Bargeldes betrifft.

            Das Problem liegt also nicht an dem „Deutschen“, sondern an dem Händler bzw. der Behörde die dem Händler erlaubt Waren und Produkte anzubieten und nicht darauf besteht auch Bargeld zu aktzeptieren.

            Hier in Deutschland kannst du überall mit Bargeld bezahlen und ja, es ist richtig das Kredit, EC oder Handyzahlmöglichkeiten existieren und das hier grundsätzliche Regeln einzuhalten sind. Insofern kann ich akzeptierten das für bestimmte Zahlmittel einen ID benötigt wird.

            Aber rechtlich verstößt die zwangsweise Nutzung einer bestimmten Zahlart, ohne das Anbieten einer alternativen Zahlmöglichkeit, z.B. die der Anonymen Zahlart (Bargeld) abweicht einen möglichen Verstoß gegen Datenschutzbestimmungen. Daher sehe ich das schon als eine Diskriminierung des Käufers.

            Es ist nicht verkehrt darauf zu achten wer Informationen & Daten über mich sammelt. Mag sein das in Schweden das Vertrauen bzgl. Datenschutz hoch ist, hier in Deutschland ist es aus meiner langjährigen Erfahrung als EDV-Techniker, nicht. Ich muss also meinen Vorrednern daher recht geben.

            Wir sind jetzt bereits seit 20 Jahren unregelmäßig oft in Schweden, besuchen dort Freunde oder machen einfach Urlaub, bekommen wir deswegen eine ID? Nein, denn wir haben kein Eigentum, sind keine Schweden und fallen somit durch das Raster der Berechtigung für eine eigene ID (das ist zumindest mein Kenntnisstand). Also sammeln wir das restliche Kleingeld und verjubeln es beim nächsten Urlaub. Das Problem der Schweden ist, dass Sie das Bargeld am liebsten abschaffen würden jedoch konnte sich das Bargeld weiter behaupten. Nur Bares ist wahres und mein Portemonnaie kann ich nicht überziehen. 😊
            Letzendlich schadet sich der Händler nur selbst selber wenn er nur SWISH aktzepiert. Leckeres Eis gibt es auch bei ICA oder Konsum 🙂

          • Naja, auch in Deutschland gibt es mittlerweile „Diskriminierung“ in Sachen Bezahlungsmöglichkeiten.

            Muss ich mich jetzt diskriminiert fühlen, weil mein Lieblingsbistro um die Ecke ausschließlich Barzahlung akzeptiert und weder EC- noch Kreditkartenzahlung? Fun Fact: es werden nur Euro akzeptiert, aber keine US-Dollar.

            Oder muss ich mich an einem Parkautomaten diskriminiert fühlen, der grundsätzlich nur EC-Karten akzeptiert aber weder Bargeld noch Kreditkarten?

            Natürlich kann man das alles als Diskriminierung sehen. Und Geschäftsleute, die ausschließlich Bezahlung per Swish akzeptieren werden ihre Gründe dafür haben. Sei es, dass es sich für sie nicht lohnt zwei oder gar drei verschiedene Bezahlsysteme inklusive der damit verbundenen Kosten und buchhalterischen Aufwände vorzuhalten. Oder sei es, dass sie fernab touristischer Einzugsgebiete sind und sie nicht wegen „dem einen Ausländer im Jahr“ für die restliche Zeit des Jahres auch immer eine bestimmte Menge Bargeld vorzuhalten.

            Ich habe selbst lange genug während des Studiums hinter einer Kasse gestanden, um zu wissen, welcher Aufwand bei jeder Schicht vor und nach der Arbeit zu treiben ist, damit der Kassenbestand erfasst wird.

            Also, ich kann Geschäftsleute verstehen, wenn sie auf Bargeldzahlungen konsequent verzichten. Wenn das auf Kundenseite zu Unbequemlichkeiten führt, dann sind da wohl viele schwedische Geschäftsleute bereit, dies zu akzeptieren, weil der wirtschaftliche Vorteil in ihren Augen zu überwiegen scheint.

          • Hej Andreas, vielen Dank für Deinen Kommentar!

            Dass in Schweden zB immer mehr Geschäfte die Annahme von Bargeld verweigern, stößt hier auch einigen Kunden auf. Aber – und das macht auch die schwedische Verbraucherzentrale klar – in Beziehungen zwischen Gewerbetreibenden und Verbrauchern liegt Zivilrecht zugrunde und hier gilt Vertragsfreiheit. Die Geschäfte können also selbst entscheiden, ob sie Bargeld annehmen oder nicht. Dem Kunden steht es frei, dass Geschäft zu wechseln: https://www.svenskanyheter.de/faq-bezahlen-im-schwedenurlaub-bar-oder-mit-karte/. Ist für Swish ganz genauso.

          • Völlig richtig. Das Zivilrecht sieht in Schweden wie auch in Deutschland die Vertragsfreiheit vor.
            Diskriminierung im eigentlichen Sinne würde vorliegen, wenn man allen Menschen das Bezahlen mit Bargeld erlauben würde, nur nicht jenen mot grüner Hautfarbe.

            Wenn aber Geschäftsleute eine Bezahlung ausschließlich mit Swish anbieten, dann werden sie an mir kein Geld verdienen. Das sehe ich dann aber nicht als Diskriminierung.

          • Das Problem ist ja nicht nur Swish, sondern die Bank-ID in Gänze.
            Es wird einen nicht nur der Zugang zu Swish verwehrt,sondern auch sehr oft der Abschluss von Verträgen, die Nutzung von Apps oder Logins auf „Mina Sidor“ (Kundenlogins).

      • Aber um den Crêpe in der Schweiz zu bekommen hättest Du nur deiner Karte Schweizer Franken besorgen müssen. Aber um ein Eis in Schweden bezahlen zu können muss man sich erst einbürgern und sich bei Einwohneramt anmelden und ein Bankkonto eröffnen damit man diesen Eis bezahlen kann. Ich bin Schwede lebe aber zum Glück seit Jahrzehnten in Deutschland und kann hier mit ein paar Münzen mein Eis bezahlen.

        • Ich bin auch Schwedin, habe auch eine födelsenummer, aber kann nicht das nötige Bankkonto eröffnen, da ich keine Anschrift in Schweden habe. Ich wohne zur Zeit in Deutschland und bin eben sehr enttäuscht das Eis in meinem Heimatland nicht bezahlen kann. So ergeht es auf jeden Fall nicht den Schweden, die in Deutschland zu Besuch sind.

          • Das Problem ist leider weitreichender. Ich habe eine schwedische Personnummer und ein bestehendes schwedisches Bankkonto. BankID bekomme ich trotzdem nicht, weil zum einen meine schwedische ID noch keinen NFC Chip hatte und sie mittlerweile auch nicht mehr gültig ist. Eine neue ID bekomme ich nicht mehr, weil ich nicht mehr in Schweden lebe. Die Bankangestellten konnten uns auch keine Alternative anbieten.
            Für das Parken in Göteborg wollte ich mich auch registrieren, aber auch das geht nur mit BankID. Anders ist es bei Parkster, dort kann man sich auch ohne BankID anmelden.

          • Als deutscher Parkster-Nutzer bist du in Schweden allerdings auch angemeiert. Die deutsche App funktioniert in S nicht.
            Und die schwedische kannst du nur nutzen, wenn du die deutsche ‚killst‘.
            Es gibt andere ParkApps, die überall funktionieren.

    • Liebe Ingeborg,

      ich hoffe dieser Kommentar ist ironisch gemeint.
      Wenn das deine erste und einzige Diskriminierungserfahrung ist, dann gratuliere ich dir von Herzen und wünsche weiterhin einen entspannten Urlaub in Schweden 🇸🇪.

    • Wir konnten unser Eis immerhin mit EC/Maestro-Karte oder Kreditkarte bezahlen…. (oder eben Swish-sofern vorhanden-). Ist halt immer mehr usus. 🤷🏻‍♀️

    • Nun, ich würde darin keine Diskriminierung sehen, sondern Vertragsfreiheit. Denn der Händler diskriminiert keine Ausländer per se, sonderm hat für sich entschieden, nur mit Kunden einen Handel abzuschließen, die Swish nutzen. Aktuell nutzen rund 8 Mio. von knapp 11 Mio. Und die verbleibenden 3 Mio. werden sich vermutlich im Wesentlichen aus den Kindern unter 14 Jahren rekrutieren (17,7%, also eine 1,9 Mio. Einwohner). Also rund 1 Mio. Einwohner Schwedens über 15 Jahre Alter sind ebenfalls bei diesem Händler ausgeschlossen. Diskriminierung? Wohl kaum.

      Und als meine Frau und ich neulich in einem Geschäft einkauften, funktionierte das Kartenlesegerät für die Kreditkarte nicht. Freundlicher Verweis auf die Bezahlmöglichkeit per Swish. Funktioniert natürlich nicht für Deutsche so ohne Weiteres, wie Inka richtig schreibt. Aber es finden sich immer Lösungen, wenn man danach sucht. Und wenn es bedeutet, auf einen Handel zu verzichten.

      Aber nicht immer ist es eine Diskriminierung, nur weil man laut und penetrant genug „Diskriminierung“ ruft.

      Ich habe die Schweden als alles erlebt. Nur nicht ausländerfeindlich. Idioten gibt es hüben wie drüben.

    • ich habe bisher noch immer mein Eis ohne Swish bezahlt. Einfach mit Kreditkarte oder neuerdings mit meiner Uhr, auf der die Kredit- und Girokarte hinterlegt sind. Ich habe noch keinen Eisverkäufer gesehen, der NUR Swish hat. Alle akzeptieren auch Kreditkarten.

      • Ich habe das leider schon mehrfach erlebt. Sogar ein Campingplatz hat uns abgewiesen, da wir die App nicht hatten. Leider war mir eine Einbürgerung und die Erlangung einer schwedischen Meldeadresse kurzfristig nicht möglich 🙁

        • Das ist doch unmöglich zu schreiben, ALLE akzeptieren Kreditkarten, nur weil du in deinem kleinen Leben nichts anderes erlebt hast.
          Aber die Eisbude, mit der ich vor 2 Jahren diesen Chat begonnen habe, akzeptiert nun tatsächlich auch Kreditkarten.

          • Naja, ALLE akzeptieren nicht eine Kreditkarte.
            Die Erdbeerstände hier bei uns nehmen ausschließlich Swish. Loppis (besonders die kleinen privaten) fast nur Bargeld.

            Aber zu 99,9 % kommt man (als Urlauber) mit der Kreditkarte zurecht.

          • Das war nur ein Ausdruck dafür, dass es sooo viel mehr zu erleben gibt, als in ein Leben eines einzelnen passt. Wie man lesen kann, haben eben schon sehr viele es erlebt, dass nur mit Swish gezahlt werden kann. Dafür braucht man keine Argumente, sondern es sind eben nur Erlebnisse.

          • Wie soll ich das verstehen „alle akzeptieren Kreditkarten“? NEIN, so ist es nicht. Wir wurden zum nächsten Geldautomaten geschickt. Dieser war außer Betrieb. Der nächste Automat hier im mittleren Norden war 50 km entfernt. Da fühlt man sich schon irgendwie ausgeschlossen 🙁

  2. Ich habe in Stockholm mal einen Latte gekauft ohne darauf zu achten, dass nur mit Swish bezahlt werden kann (war mir damals noch nicht bekannt). Kein Bargeld, keine Karte. Ergebnis: Ich bekam den Kaffee umsonst. Soviel zu vorhandener und nicht vorhandener Diskriminierung

  3. Kann man eine bankID in Schweden bekommen wenn man keine Personnummer sondern nur eine Samordningsnummer hat (also im Schweden Steuern zahlt, aber dort nicht wohnt)?

    • Lieber Stefan, das ist eine gute Frage. Ich habe das mal gegoogelt und auf der Homepage von der Uni Göteborg eine Antwort gefunden. Demnach kann man mit einer Samordningsnummer zwar ein Konto eröffnen, aber Homebanking und das Beantragen einer BankID sind offenbar nicht möglich. Ich hoffe, dass diese Info korrekt und aktuell ist. Im Zweifelsfall am besten zusätzlich bei der zuständigen Bank nachfragen. Herzlichen Gruß aus Schweden!

      Update: die Homepage der schwedischen Regierung bestätigt diese Information: https://www.regeringen.se/artiklar/2020/01/fakta-samordningsnummer/

  4. Die Deutschen hängen an Ihrem Bargeld. Bei den Schweden sieht es dagegen ganz anders aus. Während in Deutschland noch immer rund jeder zweite Einkauf mit Bargeld bezahlt wird, ist es bei den Nordeuropäern nur knapp jeder fünfte. Auch die Menge des sich in Umlauf befindlichen Bargelds ist in den vergangenen Jahren um rund 20 % gesunken. Der Weg hin zu einer bargeldlosen schwedischen Gesellschaft scheint also klar definiert zu sein. Das sieht man auch daran, dass rund die Hälfte der schwedischen Bankfilialen überhaupt kein Bargeld mehr in den Beständen führt. Die Schweden verbinden Bargeld oft mit kriminellen Machenschaften, so denken viele Schweden: “Wer Bargeld nutzt, der hat etwas zu verbergen. 😉👍

  5. Schade ist es allemal! Wir haben uns mit Kreditkarte gewappnet und dachten wir wären gut vorbereitet. Danke für den aufklärenden Artikel. Gerne hätte ich heute am Straßenrand selbstgemachte Marmeladen mitgenommen von einem personenleeren Stand, aber das ging dann nicht – Bargeld hatten wir gar nicht dabei. Man könnte ja theoretisch auch Paypal nutzen-aber das ist hier dann kaum gebräuchlich? In Dtl habe ich so auch schon oft auf Flohmärkten bezahlt. Seh ich überhaupt nicht als Diskriminierung, sondern nur schade. Lg!

    • Hej Julia, danke für Deinen Kommentar! Paypal nutze ich hier in Schweden tatsächlich sehr selten, weil es für mich praktisch keine Anlässe gibt. Allerdings habe ich letztens etwas auf dem Facebook Marketplace verkauft und verschickt; da habe ich mich mit dem Käufer auf Paypal geeinigt, weil eine Barzahlung dann nicht möglich war. Aber mit Paypal ließe sich vielleicht wirklich die Lücke schließen, die Swish bei Touristen hinterlässt. Gute Idee! Herzlichen Gruß aus Schweden

  6. Natürlich ist das keine absichtliche Diskriminierung, aber de facto wird man ausgeschlossen, wenn nur Swish akzeptiert wird, das nur Schweden bekommen. Leider gibt es in Dänemark und Norwegen ebenfalls solche nationalen Inselsysteme – das ist doch verrückt. Sollen wir uns alle wieder hinter unsere (theoretisch) offenen Grenzen zurückziehen und zu Hause bleiben?

    • Als deutscher Rentner bin ich glücklich ca. 10 Wochen im Jahr in Schweden. Ob mir ein Händler was verkauft, ist seine Angelegenheit. Aber wenn ich mit dem Womo an einem Parkplatz stehe , Master, visa , EC und Bargeld in der Hand habe und muss ordnungswidrig mein Auto auf Risiko abstellen, dann kocht es in mir! Da ich keine Ahnung habe, welche Geldbusse + Bearbeitungsgebühr mich erwartet, verlasse ich diesen Ort mit Hass!

      • Warum so voller Hass? Ich gehe davon aus, dass sie bei jährlich 10 Wochen Urlaub in Schweden mit den dortigen Gepflogenheiten vertraut sind.

        Es funktioniert nur Swish? Sprechen Sie mit den Menschen. Zumeist findet sich immer eine Lösung. Hass bringt hier gar nichts.

      • Die Geldbußen sind saftig.
        Kein Pipifax wie in Deutschland.
        Neben all den genannten Zahlungswegen gibt es auch ParkApps.
        Da zählt man dann per Lastschrift.

        Und btw – Hass ist unproduktiv.
        Und macht hässlich.

  7. Hallo,

    Einige Argumente bezüglich der Diskriminierung stoßen mir auf, weshalb ich beschlossen habe hier zu antworten.

    Im Gegensatz zur Schweiz ist Schweden seit 1995 EU Mitglied und vertraglich dazu verpflichtet Grenzen abzubauen, auch im Zahlungsverkehr. Gerade deshalb wurde 1999 der EURO für die GESAMTE EU eingeführt (das Crèpe Problem mit dem Restgeld entfällt somit). Da viele EU Mitgliedsländer für die EURO Einführung wirtschaftlich nicht reif waren/sind, gab es kein verpflichtendes Einführungsdatum. Dieser Umstand wird von Dänemark und Schweden (und vormals Großbritannien) genutzt um die EURO Einführung auf ewig hinauszuzögern.

    Statt die Grenzen mit der EURO Einführung abzubauen, hat Schweden mit der defakto Bargeldabschaffung jetzt neue Grenzen hochgezogen. Bei uns ist es eben nicht dem Händler überlassen ob er EUROs akzeptiert oder nicht, der EURO ist gesetzliches Zahlungsmittel. Jeder Händler der anders handelt bekommt Probleme mir der Gewerbeaufsicht. VISA/Mastercard sind Produkte US amerikanischer Unternehmen und KEIN gesetzliches Zahlungsmittel. Ich hoffe ja dass in Schweden die Freiheit in der Gastronomie nicht so weit geht, dass die Einhaltung der Hygienevorschriften in der Küche nur „freiwillig“ wäre. Die Freiheit ist hier somit nur ein Scheinargument.

    Ich würde das alles verstehen, wenn die Alternative SWISH allen EU Bürgern zugänglich wäre, z.B. über ein Prepaid Modell. Das Argument dass man einen Wohnsitz in Schweden haben muss um in einem EU Land als EU Bürger bezahlen zu dürfen, ist klar vertragswidrig! Die 4 Grundfreiheiten den EU Binnenmarkts lauten: freier Warenverkehr, freier Personenverkehr, freier Verkehr von Dienstleistungen, freier Kapitalverkehr

    Leider wird die EU an solchen Sachen scheitern, Polen & Ungarn lassen grüßen! In Ungarn müssen Besitzer von Autos, die nicht in Ungarn immatrikuliert sind jetzt an der Tanke 40% mehr für Sprit zahlen (man kann ja Bürger Ungarns werden, nicht wahr?).

  8. Meinem subjektivem Empfinden nach ist die Akzeptanz von Bargeld in Schweden sogar wieder leicht gestiegen. Während bis vor einigen Jahren dem Klischee entsprechend tatsächlich für jeden Kaffee der Kartenleser gezückt worden ist, heißt es jetzt eher: Swish oder Bargeld. Man sollte die Kirche jedenfalls im Dorf lassen. Auch wenn die Banken kräftig an der Werbetrommel rühren, das irgendwann dass Bargeld ersetzt sein wird und 8 von 10 Schweden bereits per Smartphone bezahlen, bleibt es doch eine Alternative.

    Ja, ich musste selbst schon auf meinen Kaffee verzichten, konnte 5 Min. später und 100m weiter an der nächsten Bageri dann aber einen trinken. Dystopische Visionen von Swish only-Innenstädten, in denen der Tourist verzweifelt versucht zu überleben, werden sich auch in Zukunft nicht bewahrheiten. Während meiner letzten Schwedenreise gab es während den drei Wochen eine einzige Situation an einem kleinen Keramikstand, welche frustrierend endete weil sich absolut nichts regeln ließ.

    Solange das Programm selbst unter den Schweden keine völlige Akzeptanz findet, was aufgrund der immer vorhandenen Zweifler de facto auch nie der Fall sein wird und für Ausländer sowieso unerreichbar bleibt, schneiden sich die Geschäfte mit solchen Einschränkungen bloß ins eigene Fleisch.

    • Hallo,
      da steckt doch die Lösung schon in der Erklärubg, solange keiner gegen das schwedische Bezahlsystem vor dem EUGH klagt, wird sich das erstmal nicht ändern. Also wer sich diskriminiert fühlt, kann den Klageweg bereiten.

  9. Hallöchen,

    „Diskriminierung“ ist so eine Sache. Wer heutzutage kein Smartphone oder Computer hat, konnte zu Corona-Zeiten mancherorts nicht mal in Deutschland diverse Ausflugsziele nutzen, weil die nur online vorher buchbar waren. Das haben die Betreiber/Händler so entschieden. Es gibt auch genug Online-Händler oder Buchungsportale, die akzeptieren nur Kreditkarte. Doch nicht jeder hat eine und nicht jeder nutzt diese auch für Online-Banking. Auch das Bezahlsystem „Klara“ wird uns immer mehr „aufgezwungen“. Überhaupt gibt es immer noch viele, die überhaupt kein Online-Banking nutzen.

    So sehe ich das mit Swish auch. Natürlich kommt noch erschwerend hinzu, dass das nur für einen gewissen, kleinen Kreis an Menschen zugänglich ist. Da hat Patrick in seinem Beitrag bzgl. der Vertragswidrigkeit schon recht. Aber es ist die Entscheidung des Händlers ob er nur diese Bezahlform akzeptiert oder nicht (Sicherheit für ihn und die Banken machen es Händler wirklich schwer, wenns um Bargeld geht). Und es ist die Entscheidung der Banken im Land, ob sie sich die Mühe machen, dass auch Ausländer ein Konto dort eröffnen dürfen oder nicht. Und es ist eine Entscheidung der Swich-Verantwortlichen, ob das nicht mal auch über ein Prepaid Modell laufen kann.

    Wenn Tankstellenbetreiber fast ihr gesamtes Personal entlassen und man nur noch mit EC oder sogar nur mit Kreditkarte bezahlen kann – dann könnte das auch eine Form der Diskriminierung sein. Und das kann schon mal ätzender werden, wenn man in Lappland 80 km vor der nächsten Tankstelle steht und der Tank ist fast leer, als wenn man mal kein Eis bekommt.

    Im Süden Schwedens und vor allem den großen Städten, mag Bargeld ja „verpönt“ sein. Der „moderne“ Stockholmer lächelt über die, die mit Bargeld winken und vergisst aber, dass die Moderne noch lange nicht so modern ist, wie sie scheint – steht er doch in manchem kleinen Loppisladen mitten in Smaland oder vor dem Eingang eines malerischen, kleinen Campingplatz in Lappland und muss feststellen: hier kann man „nur“ mit Bargeld bezahlen. Und wenn dann mal der Strom ausfällt und/oder das Handynetz gestört ist kommt auch ein Stockholmer nur so weit, wie sein Tank noch voll ist.

    Ich persönlich würde mir ein Swich-System als Prepaid-Variante oder mit Bankeinzug von meinem Deutschen Konto wünschen. Traurig, dass ich das nicht kann, bin ich deswegen aber nicht wirklich. Und diskriminiert fühle ich mich auch nicht. Dann fahr ich halt weiter. ICA hat auch leckeres Eis und malerisch, schöne Campingplätze mit heißen Duschen gibt´s reichlich. Bekommt mein Geld halt ein Anderer. Da bin ich – wie die Schweden auch – ziemlich tiefenentspannt.

    Und meine Erfahrung ist, dass es neben Swich immer mind. eine Alternative Bezahlmöglichkeit gibt. Und ich habe immer 3 dabei (Bargeld, EC, Kreditkarte). „Nur“ Swich ist mir in all den Jahren nicht einmal untergekommen und ab Mitte Schweden, außerhalb jeder Stadt, sollte man sowieso eher Bargeld dabei haben als an Swich zu denken.

    Fazit: Diskriminierung: nein. Schön/Bequem: wäre es auf jeden Fall. Lebensnotwendig: ist es (bisher) nicht und ich bezweifle, dass es je so sein wird.

  10. Es ist schon eine wirtschaftliche Diskriminierung, da man keine Gleichbehandlung als EU-Bürger erfährt.
    Ich habe in Schweden ein Haus. bin dort ein knappes halbes Jahr, vermiete es im Rest des Jahres und zahle dafür dort meine Steuern. Das geht alles ganz schnell und da sind die Schweden auch eifrig.
    Ich habe auch ein Bankkonto, Versicherungen, Internet mittels Glasfaser, etc… alles nicht ganz einfach und vielleicht nicht mit jedem Anbieter möglich, aber es geht.

    Aber eine Bank-ID wird mir nicht zugänglich gemacht. Die benötige ich aber, um überhaupt einen Internet-Login zu meiner Versicherung zu erhalten, um die App für meine Photovoltaikanlage zu nutzen (ja, auch die habe ich mit massig Geld in Schweden gekauft und installieren lassen und KEINE Förderung erhalten, da die Versteuerung meiner Vermietung nicht als „Steuerzahlung“ in deren Sinne definiert ist).

    Ich liebe Schweden, sonst wäre ich nicht so lange dort und würde dort nicht investieren. Aber, und das ist Tatsache, man wird in diesem Punkt diskriminiert.

  11. Wir sitzen gerade in einem Zug der SJ von Malmö nach Stockholm. Irgendein System ist ausgefallen. Also im Bistro keine Kartenzahlung. Bargeld nehmen sie nicht; man kann nur mit Swish zahlen. Und das bei der Staatsbahn. Touri-freundlich ist das nicht.

  12. Hallo allerseits! Zuerst mein Senf zur Diskriminierung:
    „ Das internationale Recht weist der Diskriminierung drei Hauptmerkmale zu: nachteilige Behandlung, die sich auf einer unrechtmässigen Grundlage abstützt und der eine angebrachte und objektive Rechtfertigung fehlt.“
    Ob das jetzt zutrifft soll jede*r für dich selbst entscheiden, aber selbst wenn das als Diskriminierung durchgeht, schließe ich mich Ina an … es ist wirklich traurig, sich wegen solcher Dinge aufzuregen, während man einer Personengruppe (Deutsche) angehört, die im Vergleich wirklich die geringsten Probleme mit Diskriminierung erlebt.

    Mal zur eigentlichen Sache: Da dieser Umstand, dass nur Schwed*innen dieses Zahlungssystem nutzen können, natürlich für alle Beteiligten nachteiligster ist, wird schon lange an einer Lösung gearbeitet – gerne mal EMPSA in die Suchmaschine des Vertrauens eingeben. Es haben sich in den letzten Jahren in vielen/allen Ländern mobile Zahlungsmöglichkeiten ergeben. Diese zu verbinden bedarf selbstredend vieler Anstrengung, um juristische und wirtschaftliche Fragen zu klären. Das ist wiederum erschwert durch jeweils national unterschiedliche Bestimmungen etc.
    Es ist also durchaus zu erwarten, dass auch Menschen ohne Personennummer früher oder später Zugang erhalten – die Händler*innen werden sich darüber genauso freuen, wie wir.

    Für diejenigen unter euch, die sich gerne aufregen: Die Dinge sind nun mal leider oftmals komplexer, als sich das irgendjemand wünscht, und viele kluge Menschen stecken viel Arbeit da rein, alles wieder einfacher zu machen. Bis es so weit ist, ist vorausschauende Dankbarkeit besser für das Herz-Kreislauf-System als immer die Frustschiene zu fahren. 😉

  13. Hallo zusammen,
    ich habe noch ein ganz anderes Problem dieses Mal. Wir reisen mit einem 8 und 11 jährigen Kind. Normalerweise können sie frei über ihr Taschengeld verfügen. Hier fallen wir ungewollt in den Kleinkindalltag zurück. Für jede Ausgabe muss ich mitkommen und teilweise erwische ich mich dann bei ungewollten Diskussion über die Einkaufswünsche. Wir waren die letzten drei Jahre nicht in Schweden, aber davor sehr viele Male. Damals könnten sie auch Mal am Zeltplatz alleine etwas kaufen, aber bisher war es leider nicht mehr möglich. Ich möchte meinen Kindern jedenfalls nicht die Kreditkarte oder EC Karte in die Hand drücken. Ich frage mich wie hier Kinder selbständig werden und über ihr Taschengeld verfügen 🤔.
    Viele Grüße aus Visby

    • Bargeld geht immernoch (Kontant)

      Sind gerade in Schweden und funktioniert einwandfrei.

      Aber mit SWISH wäre natürlich noch besser. Über all da wo wir mit SWISH hätten bezahlen müssen und keine andere Karte ging, ging es gratis (z.B. Minigolfplatz)

    • Hej Katharina, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ist nicht eher für Deine Kinder die Umstellung das Problem? Weil sie in Schweden nicht alleine mit Bargeld einkaufen gehen können, sondern ihre Mama mit Karte dazu brauchen? In Schweden lernen die Kinder eben mit Swish, selbstständig zu werden. Das mag möglicherweise zwei, drei Jahre später der Fall sein als in Deutschland, weil sie dafür natürlich ein Smartphone brauchen. Dazu kommt, dass die schwedischen Kinder in KITA, Kindergarten, Vorschule und Schule vollständig verpflegt und mit Stiften, Heften und Co. ausgestattet werden. Mein Sohne (gerade fünf Jahre alt) wird noch eine ganze Weile nicht alleine zum Kiosk laufen. Herzlichen Gruß aus Schweden!

    • Hey Katharina! Vielleicht wäre eine Möglichkeit, ein Konto für deine Kinder zu eröffnen? Die gibts für gewöhnlich kostenlos, natürlich ohne Dispo … ich kann verstehen, dass Taschengeld zum sehen und anfassen für den Anfang besser wäre (aber das können sie ja an vielen Orten trotzdem benutzen), jedoch macht es ja auch irgendwie Sinn, sie auf das ‚echt Leben‘ vorzubereiten, wo man eben doch schnell mal die Plastikkarte zückt. Für den besseren Überblick kann man dann ja ebenso eine Buch über Einnahmen und Ausgaben führen, das hilft sowieso dabei, den etwas weiteren Blick für die Finanzen früh zu schulen.
      Liebe Grüße!

    • Katharina, deine Bedenken kann ich total nachvollziehen. Gerade beim Camping ist es ja für Kinder so toll, dass sie sich meist recht frei bewegen können und dann auch mal am Kiosk ein Eis oder so holen. Wir sind auch Camper. Was uns aber total schockt, ist dass wir auf einem Campingplatz, auf dem wir vor Jahren schon mal waren, und wo wir gerne wieder hin möchten, nur noch mit Swish zahlen könnten. Somit können wir auf diesem Platz, an den wir schöne Familien-Urlaub-Erinnerungen haben, nun nicht mehr campen. Und der eigentliche Skandal – und das ist dann auch tatsächlich eine Diskriminierung – ist, dass es sich um einen kommunalen Platz handelt. Die Kommun betreibt den Platz und erhebt die Gebühren. Früher hat man dort am Kiosk bar bezahlt, das hat die Kommun abgeschafft. Die Kommun möchte auf Ihrem Campingplatz also keine ausländischen Touristen mehr haben. Traurig.

  14. Hallo,
    natürlich würde die Möglichkeit über SWISH zu verfügen vieles vereinfachen. Aber letzlich ist es eine schwedische Angelegenheit und da sollten wir nicht rum schulmeistern. Da sind die Deutschen ja eh Spitze, genauso wie im korrekten gendern – sehr wichtig! Schweden ist eben anders und das ist gut so!
    @ Inka: Ich hatte dir eine E-Mail geschrieben. Ist die Adresse aus dem Impressum vlt. nur ein Funktionspostfach? Dann sorry!

    • Hej Andreas, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich finde auch, dass man – egal, ob Tourist oder Eingewanderter – die Regeln und Gepflogenheiten des Gastlandes akzeptieren muss. Deine Email habe ich übrigens bekommen und mich sehr darüber gefreut. Entschuldige bitte, dass Du noch keine Antwort bekommen hast. Gib mir noch ein paar Tage, sie kommt aber. Das ist versprochen! Herzlichen Gruß aus Schweden, Inka

  15. Hallo,
    da steckt doch die Lösung schon in der Erklärubg, solange keiner gegen das schwedische Bezahlsystem vor dem EUGH klagt, wird sich das erstmal nicht ändern. Also wer sich diskriminiert fühlt, kann den Klageweg bereiten.

  16. mal zu Inkas Kommentar:
    „Hej Andreas, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich finde auch, dass man – egal, ob Tourist oder Eingewanderter – die Regeln und Gepflogenheiten des Gastlandes akzeptieren muss.“

    Hier scheint jemand die Grundlagen und die Grundidee der Europäischen Union nicht verstanden zu haben.
    Niemand darf aufgrund seiner EU Staatsbürgerschaft in einem anderen Land diskriminiert werden.
    Es steht auch dem Händler wie auch einer Bank eben nicht frei zu diskriminieren.
    Was kommt als nächstes? Schilder mit „kein Zutritt für Rumänen“?

  17. Hej på er! Die Tatsache, dass man als Ausländer – obwohl EU-Bürger – eine Personnummer selbst dann nicht bekommt, wenn man ein Ferienhaus besitzt und dementsprechend Grundsteuer zahlt, ist schlicht skandalös und widerspricht eindeutig EU-Recht. Dabei geht es nicht nur um swish, sondern um beinahe alle Dinge, die via „dator“ erledigt werden müssen, und das sind in der Praxis die meisten. Zwar bieten einige Unternehmen (z.B. Telia) an, im Falle einer fehlenden Personnummer eine Telia- butik aufzusuchen, diese ist aber in der Regel 100 km entfernt, nachdem immer mehr Niederlassungen geschlossen worden sind. Für Landbewohner ist das unzumutbar! Die Liebe Inka profiliert sich hier ja unentwegt als Anwältin alles dessen, was es in Schweden so gibt, was häufig mit dem Hinweis endet, in anderen Ländern sei es auch nicht besser. Nun mag das so sein, aber ein Argument ist das trotzdem nicht. Es bleibt dabei: Die romantische Vorstellung von Schweden als Vorbild stimmt, wenn sie überhaupt jemals gestimmt hat, schon lange nicht mehr. Sowohl im Hinblick auf die Personnummer als auch hinsichtlich viel grundsätzlicherer Fragen wie dem öffentlichen Nahverkehr auf dem Land, der Gesundheitsversorgung, der Sicherheitslage in manchen Großstadtquartieren usw liegt vieles im Argen. Mvh Christof

  18. Hallo zusammen, wir fahren oft und gern nach Schweden. Und fanden es immer besonders toll auf dem „Loppis“ (Trödelmarkt) zu stöbern. Aber da wird es tatsächlich irgendwie absurd: Wenn ich für uralte Dinge, die es da gibt, dann plötzlich nur noch mit swish bezahlen kann, ist das sehr merkwürdig. Wenn wir im Mai nach Schweden fahren, wird uns dieses Hobby wohl weitestgehend verwert bleiben. (Das heißt, stöbern können wir schon, aber nicht mehr kaufen …) Schade. Hej då! Wolfgang.

    • In der Tat – die fehlende Personnummer ist schon lästig.
      Wir leben 6 Monate im Jahr in Schweden und haben auch keine.
      Wir haben aber immer einen Möglichkeit gefunden, das zu bekommen, was wir haben wollten.

      Nur mit der BankID hat es noch nicht geklappt.

      Schön, dass Europa so einig ist.
      Mein EU-Abgeordneter, den ich darauf angesprochen habe, ist über der Antwort verstorben.

  19. Ich finde Swish cool, wenn ich es nutzen könnte. So muss das Schöne Souvenir leider liegen bleiben und der Hersteller macht keinen Umsatz weil ich als deutscher Tourist Swish nicht beantragen und nutzen kann. In der EU muss man sich bald überlegen wo man seinen Urlaub verbringt, wenn es immer mehr länderspezifische Regelungen gibt, womit man seine Nationalen Interessen bewahren kann. So traurig aber ich freue mich, das der Tourist aus Schweden in Deutschland mit voller Geldbörse hantieren muss… bisschen Schadenfreude muss sein.

  20. Warum schaut sich Swish nicht einfach mal das Schweizer Twint Verfahren an. Da gibt es für Ausländer eine Prepaid Funktion. Da meldet man sich zB als Deutscher mit seiner Heimatadresse an, weißt sich aus 7nd kann die App nutzen. In der Schweiz geht man in einen Migros oä, kauft sich ein Twint Guthaben und gibt den erhaltenen Code in die App ein. Und schon kann man in der Schweiz auf jeder Alm oder Bauernladen bargeldlos bezahlen.
    Wer hat’s erfunden????

    • So soll es sein.
      Wir sind gerade mit dem Wohnmobil in Schweden und Swish stößt mir schon wieder sauer auf. Wir haben nur 150 SKr in Bargeld dabei von einer der letzten Reisen, wahrscheinlich sind diese Scheine schon wieder ungültig 😉 das ist uns schon mehrmals passiert.
      Wir machen es mit der Kreditkarte oder dem Handy, die wichtigen Dinge lassen sich so kaufen. Ganz im Süden gaben wir Euro-Scheine.
      In Dänemark gibt es auch so ein geschlossenes System, den Namen habe ich vergessen, da kommt dann wahrscheinlich auch kein Schwede rein.
      Ich finde dieses Problem sehr unerfreulich, nach einem langen Berufsleben habe ich die Taschen voller Geld aber ich kann es nicht ausgeben weil mir die Schnittstelle fehlt.
      Ich habe nicht mehr so recht Lust mich mit fremden Bargeld zu belasten, auch in Deutschland benutze ich kaum Bargeld und ich werde manchmal schon ungeduldig wenn da jemand 2,38€ für die Brötchen in Münzen auf die Theke zählt.
      Ich würde Swish sofort nutzen wenn man mich lassen würde. Ich empfinde meinen Ausschluss als rassistisch, auch wenn das maßlos übertrieben scheint.

      • Mit Verlaub –
        die Unmöglichkeit, swish zu nutzen, als rassistisch zu empfinden, scheint nicht nur als maßlos übertrieben.
        DAS IST MAßLOS ÜBERTRIEBEN.
        Und falsch dazu.

          • Spotte nur.
            Wer mit einem türkischen Namen eine Wohnung nicht bekommt oder mit dunkler Hautfarbe keine Arbeit ist ähnlich angemeiert.
            Als Deutscher bin ich es nicht gewohnt etwas nicht zu bekommen, ist wohl genetisch bedingt.
            Wir können uns die Bälle noch einige Zeit zuspielen, es ändert aber nichts daran dass mich mein Ausschluss von Swish nervt wenn ich in Schweden bin, oder von MobilePay in Dänemark. Im Prinzip ist das Problem auch nicht so groß, ich bin nur gelegentlich in Schweden und mehr oder weniger macht es die Visa- oder Masterkarte.
            Es hat mir Spaß gemacht mal auf den Putz zu hauen 🙂

            Weiterhin ein schönes Leben wünsche ich.

        • Es ist kein Rassismus, entspricht dafür aber auch keinem einzigen europäischen Gedanken,z.B. Grenzen abbauen, Binnenmarkt, freier Kapitalverkehr.

          Modern ist bargeldlos auch nur, wenn für alle Fälle eine Lösung überlegt wurde und die Hausaufgaben erledigt wurden. Digitalisierung über Leichen ist nicht erstrebenswert. Hier sind nicht die „altmodischen“ Bargeldliebhaber das Problem, sondern, die die für viele Fälle wie z.B. Touristen keine Lösung anbieten, obwohl es technisch kein Problem wäre, wie die Schweiz beweist. Ist es Unfähigkeit oder Unwille? Nur die Schwesen kennen die Antwort.

          • Man denkt nie an die Menschen anderer Herkunft. Das geht doch schon bei der Beschriftung in einem Aufzug los, in Deutschland ist die fast immer nur auf Deutsch.
            Es wird wohl keiner der Erfinder:innen 😉 von Swish an einen internationalen Benutzerkreis gedacht haben und dann war es auf einmal zu spät und wenn man das Zeug jetzt anfasst, dann bricht es eventuell zusammen.
            Wie auch immer, solange meine Visa-Karte funktioniert ist mir der Rest fast egal.

          • Das geht doch schon bei der Beschriftung in einem Aufzug los, in Deutschland ist die fast immer nur auf Deutsch.

            Stümmpt.
            Vor allem die Ziffern.
            Nie nich und nirgendwo findet man Beschriftungen auf Urdu.

            Deine Sorgen möchte ich haben.
            Und Rothschilds Geld.

          • Die Ziffern sind tatsächlich international, sie kommen aus Indien und jeder kennt sie. Die Beschriftung aber, die erklärt was zu tun ist wenn der Aufzug stecken bleibt, ist für gewöhnlich nur in der Sprache der Landes. Und so ist es gern auch bei anderen Einrichtungen, sagen wir mal auf einem Campingplatz in Tschechien, alles nur in Landessprache beschriftet, obwohl da jede Menge Ausländer zu erwarten sind.
            In Deutschland ist es auch oft so und hier in Schweden kennt man gern auch nur Schwedisch.
            Der Ausländer als solcher stört eigentlich, aber sein Geld würde man schon nehmen.
            Und du möchtest meine Sorgen garantiert nicht haben.

          • Naja, ein paar Grundkenntnisse in der Landessprache reichen um die Schilder zu verstehen. Jeder hat ja ein Handy dabei und damit auch Google Translate ond Online Wörterbücher. Mittlerweile funktioniert och OCR auf dem Handy recht gut.

            Ganz im Gegensatz zu Swish. Hier ist man echt aufgeschmissen, und es liegt hier nun wirklich nicht an der Bereitschaft des Besuchers eine App zu installieren, lokale Währung umzutauschen, sich mit den lokalen Gegebenheiten zu beschäftigen asw.

            Es gibt hier wirklich nichts zum Schönreden. Und Swish alleine wäre kein Problem, würde nur Bargeld akzeptiert werden.

          • Nein, der Ausländer per se stört nicht.
            Nur der, der sich an solch einer Petitesse aufpuschelt und dem Gastgeberland zu erklären versucht, wie blöd und rassistisch es ist.

            Empfehlung auch für diese unerhörte Lebenslage:
            Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

            Gut, das mit der Weisheit ist der Knackpunkt.

            Und noch eine gute Nachricht zum Schluss –
            egal, was kommt, ich werde es nicht weiter kommentieren.

  21. Life und in Farbe:

    Sparreholms Ställplats, Landsvägsgatan 7, 649 30 Sparreholm, Schweden
    59.07698° N, 16.83225° E

    Es gibt ein Schild einerseits mit schwedischer Aufschrift, da macht die Bezahlmöglichkeit Swish dann auch Sinn.
    Und es gibt dann noch den sinngemäßen Text auf Englisch, auch tapfer mit Swish als Bezahlmöglichkeit. Wissen die Schweden das zum Teil selbst nicht, dass Ausländer davon ausgeschlossen sind?

    Mal sehen wie wir das hier lösen.

  22. Swish ist ja ohne Personnummer ja noch das kleinere Übel. Kleinkind im Urlaub krank, also Krankenhaus in der Stadt anrufen. Der erste Dialog geht noch auf Englisch einzustellen, dann wechselt es ins Schwedische (was wir zumindest noch halbwegs verstehen), für einen verpflichtenden Termin muss man aber die Personnummer eingeben. Tja, wenn man keine hat wiederholt sich die Schleife 3 x und man wird rausgeworfen aus der Leitung. Fazit: Ohne Personnumnmer geht nichts. Genügend zu Essen, Trinken und einen Schlafsack einpacken für Erwachsnee und Kind und dann 9 h im Krabkehaus warten auf einen Termin. Erinnert mich an Amerika, erste Frage beim Arzt „Cash ord credit?“

    • Hej Stefan, vielen Dank für Deinen Kommentar. Oje, das ist keine schöne Erfahrung im Urlaub. Ein Tipp: Fahrt nächstes Mal einfach direkt in die Notaufnahme, wenn es wirklich akut ist. Da müsst Ihr eventuell zwar lange warten, aber Euch wird üblicherweise gut geholfen.

    • Wir haben für einen Termin bei der 1177 angerufen und einen Termin sowie eine temporäre alphanumerische PN bekommen.

      Zum Glück saß jemand am Empfang, da das Tablet das eigentlich zur Anmeldung für Ort dient, nur eine nummerische Eingabe zulässt.

      Aber den eingetragenen Termin fanden sie dennoch nicht und wir wurden mit einem neuen Termin wieder weggeschickt.

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