Kivra: Die schwedische App zum Briefe empfangen

(Foto: Kivra AB)

Last Updated on 1. März 2024 by Inka

Die Schweden haben eine Reihe nützlicher Apps, Swish habe ich Euch bereits vorgestellt. Als ich hier unter die Arbeitnehmer gegangen bin, habe ich eine weitere kennengelernt: Kivra. Darüber bekomme ich jeden Monat die Lohnabrechnung von meinem Arbeitgeber. Und seit sich bei den schwedischen Behörden herumgesprochen hat, dass ich mich dort angemeldet habe, auch die Steuerbescheinigung und den Rentenbescheid.

Kivra beschreibt sich selbst als digitalen Briefkasten. Und genau das ist es: sobald ich einen neuen Brief erhalten habe, werde ich per E-Mail darüber informiert und aufgefordert, mich einzuloggen. Dort kann ich mir das Schreiben durchlesen und als pdf-Dokument herunterladen. Von meinem Arbeitgeber erhalte ich darüber jeden Monat die Lohnabrechnung. Die Region Kronoberg nutzt Kivra, um mich zum nächsten Kontrolltermin beim Zahnarzt oder zur Mammografie einzuladen. Das Skatteverket verschickt darüber die Steuerbescheinigung, das Pensionsmyndigheten den Rentenbescheid. ICA die Kassenzettel. Und die UI AB informiert mich, wenn irgendein Onlinehändler meine Zahlungswürdigkeit abgefragt hat. Unser Briefkasten ist seitdem deutlich leerer.

Seit dem Start im Jahr 2011 haben 5,8 Millionen Menschen in Schweden beschlossen, sich ihre wichtigen Briefe digital per Kivra zustellen zu lassen. Das ist immerhin die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung des Landes. Sie erhalten Briefe von mehr als 47.000 Unternehmen und Behörden. Zu den jüngsten Mitgliedern gehören der Homepage zufolge Riksbyggen, Familjebostäder, Arvato Finance, Barncancerfonden und die Stadt Göteborg.

Kommunen hinken mit Kivra hinterher

Bei den Kommunen hingegen geht es noch schleppend voran. 92 der insgesamt 290 Kommunen haben sich Kivra immerhin zwar angeschlossen, nutzen es teilweise aber nur in sehr geringem Umfang. Die restlichen 198 Kommunen verschicken ihre Briefe nach wie vor per Post. Schade eigentlich, denn die schwedische Regierung hat anderes vor: Sie möchte ihre Behörden, Kommunen und Regionen bei der Digitalisierung weltweit ganz vorne sehen. Und 70 Prozent der Schweden würden ihre Briefe ebenfalls gerne digital erhalten.

Mit Kivra nachhaltiger leben

Für das Jahr 2023 habe ich erstmals einen Jahresrückblick erhalten. Zusammen mit den 5,8 Millionen anderen Nutzern in Schweden habe ich mitgeholfen, dass über Kivra 532.568.834 Sendungen verschickt werden konnten. Damit man sich diese Zahl vorstellen kann, gab es ein paar anschauliche Vergleiche dazu:

Ein 109.000 Quadratmeter großes Fensterkuvert ...

Bild 1 von 5

... käme heraus, wenn man alle eingesparten Fensterkuverts zusammenlegen würde.

Fotos: Kivra
Kivra in Kürze Kivra in Kürze
Kivra ist ein digitaler Briefkasten, über den man Briefe erhalten kann – von Firmen und Behörden, die dort ebenfalls angemeldet sind. Kivra gibt es für Android (aus dem Google Playstore), das iPhone (von iTunes) und als Browser-Variante auf www.kivra.se. Zum Einloggen ist die mobile BankID erforderlich. Die Nutzung ist kostenlos.

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